#12306

Eileen Gray

Leben und Werk

schirmermosel

Jahrzehntelang war die Designerin und Architektin Eileen Gray (1878-1976) so gut wie vergessen. Heute wird sie im selben Atemzug mit Le Corbusier, Mies van der Rohe oder Marcel Breuer genannt, und einige ihrer Entwürfe – etwa der Tisch E-1027 oder der Bibendum Stuhl – erlangten Kultstatus, werden auf Auktionen zu Höchstpreisen gehandelt und in Lizenz nachgebaut.

Eileen Gray, Tochter aus schottisch-irischem Adel, studierte anfangs Malerei in London und zog 1906 nach Paris. Dort begann sie ihre Karriere mit ungewöhnlichen Lackarbeiten. In dieser sehr aufwendigen und kostspieligen Technik, die sie bei einem japanischen Kunsthandwerker erlernte, entwarf sie funktional und sparsam geometrisch gestaltete Raumteiler, Wandverkleidungen und Möbel, die die Pariser Hautevolée ebenso begeisterten wie ihre intellektuellen Bewunderer, darunter Somerset Maugham und Gertrude Stein. Nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte sich Eileen Gray, zeitgleich mit Bauhaus und De Stijl, zu jener Pionierin einer streng den Gesetzen von Funktion und Material folgenden Moderne, als die sie heute gefeiert wird. Ihr eigenes, selbst entworfenes und eingerichtetes Haus in Südfrankreich – das angeblich Le Corbusier vor Neid erblassen ließ – setzte Maßstäbe für einen radikal modernen Lebensstil.

Peter Adams erste, 1984 erschienene Biografie zu Leben und Werk dieser außergewöhnlichen Künstlerin trug seinerzeit entscheidend zum weltweiten Eileen Gray-Revival bei. Der britische Kunstkritiker und Autor legt jetzt eine revidierte, um Informationen und neu entdeckte Materialien bereicherte Fassung seiner schon damals hochgelobten Eileen Gray-Biografie vor.

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