#17502

Katarína Dubovská

art, books/catalogs

D21 kunstraum leipzig

Welche neuen Perspektiven auf Gesellschaft und Potentiale für eine künstlerische Praxis entstehen, wenn wir nicht von einer statischen Trennung, sondern vielmehr von dynamischen Prozessen zwischen dem Menschen und seiner Umwelt ausgehen, die durch eine Verflechtung von menschlichem Handeln, Technologien und nicht-menschlichen Akteur:innen charakterisiert sind?

Mit dem Begriff der response-ability (der Fähigkeit zu antworten) beschreibt die feministische Theoretikerin Karen Barad die Möglichkeit wechselseitiger Resonanz zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Akteur:innen, die innerhalb eines fluiden Datennetzwerks in engen Beziehungen zueinander stehen. Diesen posthumanistischen Ansatz verfolgend, zeigt die Ausstellung [response_ability] vorwiegend neue Arbeiten aus Katarína Dubovskás jüngster Werkgruppe Intertwined Conditions, in denen sie sich auf vielschichtige Weise mit der Wirkungsmacht von Materie auseinandersetzt.

Ausgangspunkt der künstlerischen Praxis von Katarína Dubovská ist ihr persönliches (digitales) Bildarchiv, welches sich im Zuge der auf uns einströmenden und täglich über Social-Media-Kanäle geteilten, digital generierten Bilderfluten stets erweitert. Durch das Experimentieren mit verschiedenen bildgebenden Verfahren sowie der Auflösung und plastischen Neuformung von Bildmaterial mittels eigens entwickelter, hybrider Verfahren, wird es auf vielfältige Weise künstlerisch erforscht. Immer wieder löst sie sich in ihrer postfotografischen Praxis von einer referentiellen Funktion der Fotografie und verfolgt einen konzeptuellen und bildhauerischen Umgang mit dem Medium.

Bildelemente werden entnommen, seziert, zerlegt, aufgelöst, verflüssigt, Druckfarben extrahiert, das Material mittels haptischer, technologischer und diskursiver Auseinandersetzungen neu konfiguriert und in neue Formen gebracht. Aus etwas Bestehendem entsteht ein Nährboden für neue Formationen, Zusammensetzungen und Perspektiven. Katarína Dubovská wirft so nicht nur medienreflexive Fragen hinsichtlich einer postfotografischen Praxis auf, sondern verhandelt auch Fragen zu einer nachhaltigeren künstlerischen Produktion und zirkulierenden Ressourcen. Mit ihren Arbeiten fordert sie uns heraus sich von Gesetztem zu lösen und stellt die Frage danach, welche neuen Realitäten und (gesellschaftlichen) Entwürfe wir modellieren können und wollen.

Mit dem Format D21 Solo fördert der D21 Kunstraum Künstler:innen aus Mitteldeutschland, die sich in der eigenen künstlerischen Arbeit kritisch mit Fragen unserer heutigen Zeit auseinandersetzen. Die Ausstellung soll einen Überblick über die Arbeitsweise und das Schaffen geben.

Die Ausstellung ist vom 17. Juni bis 25. Juli 2021 im D21 Kunstraum zu sehen.

8.00 

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